Samstag, 30. Dezember 2017

Rezension zu Jürgen Wiebicke: Zehn Regeln für Demokratie-Retter

Wiebicke, Jürgen (2017), Zehn Regeln für Demokratie-Retter, Kiepenheuer & Witsch (oder: Lizenzausgabe für die bpb).

Rezension

Autor: Jan-Michael Sperling

Jürgen Wiebicke, 1962 in Köln geboren, ist ein freier Journalist, der seit 2011 auch als Autor tätig ist. Vor seiner Karriere als Journalist und Schriftsteller studierte Wiebicke Philosophie und Germanistik in Köln. 2012 wurde ihm der Medienethik-Preis META der Hochschule für Medien Stuttgart verliehen.

Sein neues Werk, welches 112 Seiten umfasst, ist seine Reaktion auf die Wahl von Donald Trump zum neuen Präsidenten der USA. Wie er im Vorwort schildert, kam ihm die Idee zu diesem Buch am Wahlabend Trumps, nachdem er den ganzen Tag über in fassungslose Gesichter schauen musste.

Mit seinem Werk versucht er, grundsätzlich auf zwei Dinge aufmerksam zu machen. Zum einen, dass die Demokratie immer ein unfertiges Konstrukt ist, an dem gearbeitet werden muss, und zum anderen, dass der Gefahr, die von rechts ausgeht in Form des Rechtspopulismus, mit sehr einfachen Mitteln der Wind aus den Segeln genommen werden kann.

Montag, 11. Dezember 2017

Rezension zu Georg Seeßlen: Trump! Populismus als Politik

Seeßlen, Georg (2017), Trump! Populismus als Politik, Bertz + Fischer.

Rezension

Autorin: Kristin Kohler

Der bekannte Publizist Georg Seeßlen (geboren 1948) hat 2017 ein interessantes kleines Buch auf den Markt gebracht, in dem er über den Pop als Politik berichtet und dies anhand von Donald Trump analysiert. Dabei beantwortet er Fragen wie: „Wie lässt sich Donald Trumps Aufstieg erklären?“ oder „Was kann man aus seinem Erfolg über Wesen und Formen populistischer Politik lernen?

Gleich zu Beginn des 140 Seiten umfassenden Buches kommt Seeßlen zu der Aussage, dass es kein Leben ohne Pop oder Politik gäbe. Die Differenzen dieser beiden Richtungen sind außerdem dabei, sich immer weiter aufzulösen, weswegen man sich oft die Frage stellen muss: „Ist das noch Pop oder schon Politik?“ Die Politik sei als rationales, diskursives System nicht mehr aktuell, wie wir nun auch an dem Erfolg von Donald Trump erkennen können.

Dienstag, 5. Dezember 2017

Rezension zu Arlie Russell Hochschild: Strangers in their own land

Hochschild, Arlie Russell (2016), Strangers in their own land. Anger and mourning on the American right, New Press.

Rezension

Autorin: Sabrina Gehrung

Arlie Russell Hochschild, am 15. Januar 1940 in Boston, Massachusetts geboren, ist von Beruf Professorin für Soziologie an der University of California (UC) in Berkeley sowie Autorin. Sie studierte International Relations und wurde nach ihrem Master in Soziologie an der UC in diesem Teilgebiet promoviert.

Dieses Werk führt Hochschild auf eine fünf Jahre lange Reise ins „Herz der amerikanischen Rechten“. In Louisiana versucht sie die individuellen Tiefengeschichten, wie sie die Erlebnisse ihrer Gesprächspartner bezeichnet, zu verstehen, um die „Empathiemauer“ zwischen ihrer politischen Überzeugung und der der Republikaner zu durchbrechen. Sie erhofft sich, das Geheimnis der zunehmend rechten Bewegungen, vor allem in den Südstaaten, zu lüften. Die Soziologin stößt auf viele Paradoxe, welchen sie näher auf den Grund geht. Hochschild erlebt eine bewegende Geschichte durch die immer größer werdende Kluft der amerikanischen, zweigeteilten Gesellschaft.

Freitag, 1. Dezember 2017

Rezension zu Heribert Prantl: Gebrauchsanweisung für Populisten

Prantl, Heribert (2017), Gebrauchsanweisung für Populisten, Salzburg: Ecowin Verlag.

Rezension

Autor: Jonathan Schirling

Heribert Prantl, geboren 1953 in Nittenau in der Oberpfalz, ist einer der bekanntesten und wortgewaltigsten deutschen Journalisten. Er ist Mitglied der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung und verantwortet deren innenpolitischen Teil. Bevor er Journalist geworden ist, hat er als Staatsanwalt und Richter gearbeitet. Prantl hat Rechtswissenschaften, Geschichte und Philosophie studiert.

In seinem Werk „Gebrauchsanweisung für Populisten“ ruft er alle Demokraten auf, gegen den Rechtspopulismus, den er als eine „Entrechtungsbewegung“ bezeichnet, zu kämpfen (S. 8). Dies kann, so Prantl, nur durch eine neu entfachte Begeisterungsfähigkeit für die Demokratie realisiert werden. Konkret ist damit eine liberale Demokratie gemeint, die sich gegen jede Art der Erniedrigung von Menschen, gegen die Mittel der Ausgrenzung und gegen die Verächter von Zivilität erhebt, um den rassistischen Nationalismus in die Schranken weisen zu können. Der Rechtspopulismus ist für Prantl unumstritten ein Angriff auf den Rechtsstaat. Es liegt nun an der Demokratie, leidenschaftlich zu zeigen, wie wehrhaft sie tatsächlich ist.